Auswärtssieg in Fredenbeck. Das Trauma ist besiegt!

Das Trauma VfL Fredenbeck ist besiegt. Nach seiner besten Saisonleistung gewann der MTV Großenheidorn das Duell der Drittligaabsteiger in der Geestlandhalle mit 34:29 (16:13) und ließ alle Kritiker nach der Pleite gegen Oldenburg verstummen.

Trainer Stephan Lux war in der Pressekonferenz bestens gelaunt: „Ein gutes Spiel von uns. Es hat mich gefreut, wie wir Abwehr gespielt haben. Lars Bergmann war auf Position zwei sehr stark und wir hatten diesmal Gefahr aus dem Rückraum. Arne Müller hat viel Betrieb gemacht.“

Während der MTV-Coach versicherte, dass er überzeugt war, „wir gewinnen“, war bei Mathias Haase vom Arbeitskreis Handball und Masseur Matthias Meyer vor der Abfahrt die Anspannung zu spüren. Beide waren 2021 bei der Niederlage in der Aufstiegsrelegation dabei. „Ich hoffe, ihr habt rohes Fleisch gegessen“, begrüßte Meyer die Spieler.

Die Mannschaft beruhigte mit einer 6:1-Führung (10.) die Nerven. Kurios der zweite Treffer durch Thiemo Labitzke: Bei angezeigtem passiven Spiel nahm er einen Notwurf, der aus elf Metern ins Netz kullerte.

Durch Zeitstrafen gegen Maximilian Kirchhoff und Lars Bergmann gab es einen Bruch. Die 700 Fans wachten auf und der VfL gewann Oberwasser. Mit einer Glanzparade verhinderte Felix Wernlein den Ausgleich und Dominik Stepien erhöhte auf 10:7 (21.). Zwei Minuten später war für den Kreisläufer Schluss. Er traf seinen Gegenspieler im Gesicht und sah Rot. Bitter, denn Torsten Lippert hatte sich beim Aufwärmen an der Wade verletzt und eigentlich signalisiert: „Es geht nicht“. Der 35-Jährige biss aber bis zum Schluss auf die Zähne.

Fünf Minuten später flog auf Fredenbecker Seite auch der ehemalige Burgdorfer Chris-Ole Brandt. Ebenso unglücklich sein Griff ins Gesicht von Arne Müller. Die Heidorner konnten das 16:12 nicht ausbauen, da Jakob Appel und Thorsten Lippert jeweils das verwaiste Tor verfehlten.

Nach Wiederanpfiff nahm der MTV Fahrt auf, vergab aber Chancen in Serie. „Es gibt immer Dinge, die nicht klappen. Wir sind aber ruhig geblieben“, lobte Lux. Torhüter Eric Frommeyer entschärfte einen Siebenmeter und verhinderte so das mögliche 20:20. Die Initialzündung. Der MTV erhöhte den Druck und setzte sich durch Mika Ritter in der 49. Minute vorentscheidend mit 25:20 ab. „Da war ich sicher, dass wir gewinnen“, sagte Lux.

Nach dem Abpfiff entlud sich die Anspannung. Stepien herzte seine Mitspieler und dann begann die Party. Die Rückfahrt stand unter dem Motto Hawaii: Jeder Spieler schlüpfte in das passende Outfit mit buntem Hemd und Strohhut. „Das hatten wir uns überlegt für den Fall, dass wir gewinnen“, verriet Bausch.

Fotos: Uwe Serreck

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