„Der hat keine Nerven“ – Derbysieger MTV

Das Oberligaderby zwischen dem MTV Großenheidorn und der HSG Schaumburg Nord ist kein spielerischer Leckerbissen gewesen, aber ein Duell mit harten Zweikämpfen, einem dramatischen Verlauf und einer fantastischen Stimmung. „Wir haben es über den Willen gezwungen“, freute sich Trainer Stephan Lux über den 29:28 (13:15)-Sieg. „Hammerfans“, schwärmte Torhüter Felix Wernlein, der mit seinem alten Club TSV Burgdorf II in der 3. Liga einige Derbys gegen den HSV Hannover gespielt, aber nie im Ansatz eine solche Stimmung erlebt hatte. „Es ist extrem wichtig, solche Fans im Rücken zu haben, wenn es am Ende knapp ist“, pflichtete ihm Linksaußen Bastian Weiß bei.

Es spricht für die Klasse der Heidorner Fans, dass sie auch den ehemaligen MTV-Keeper Lars Pommer im Schaumburger Tor feierten, obwohl der ihre Mannschaft vor allem in der ersten Halbzeit ärgerte. Der 26-Jährige entschärfte gleich einen Siebenmeter von Bastian Weiß und eine Großchance von Maurice Nolte, so dass Marcell Hegyi erst in der 6. Minute zum 1:2 traf. Obwohl Thorben Buhre Sekunden später ausglich, tat sich der MTV schwer. „Wir hatten keinen Ballfluss und waren nervös“, räumte Lux ein. Allein Szymon Wagner verhinderte mit seinen Paraden einen höheren Rückstand. Mit dem einzigen Gegenstoß der ersten Hälfte verkürzte Nolte auf 6:8 (18.). Der MTV zwang die Gäste immer wieder ins passive Spiel, kassierte aber trotzdem dumme Gegentore. „Wir waren nicht aufmerksam und bekommen zu viele Abpraller“, ärgerte sich Lux über das 9:13 (22.). Das Ergebnis drohte dem MTV schon vor der Pause zu entgleiten, ehe zwei Schaumburger Geschenke es Weiß ermöglichten, mit der Sirene auf 13:15 zu verkürzen.

Der MTV kam mit Biss aus der Kabine, doch Jakob Appel verpasste beim 15:16 (34.) zunächst  den Ausgleich. Längst war  Schaumburg nur noch bemüht, das Tempo zu verschleppen und Weiß glich endlich zum 21:21 (45.) aus. Mit Treffer Nummer neun legte er das 24:22 (49.) nach, doch beim 25:25 (54.) war wieder alles offen. Mit einem fulminanten Knaller in den Winkel brachte der A-Jugendliche Arne Müller („der hat keine Nerven“, lobte Lux) den MTV dann endgültig auf die Siegerstraße. „Am Ende auch unserer Personaldecke geschuldet“, sagte HSG-Trainer Maximilian Wölfel.

MTV: Wagner, Wernlein; Weiß (10/2), Nolte (5), Buhre (4/2), Bretz, Appel, Müller (alle 2) , Bausch, Lippert, Mika Ritter, Hegyi (alle 1), Luca Ritter, Pohl.

Zur Pressekonferenz: PK 15.10.2022 I MTV vs. HSG Schaumburg-Nord

Fotos: Uwe Serreck

Fotos: Mik Sport Photography

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