Schon lange vor dem Abpfiff begann in der Fankurve des MTV Großenheidorn die Party. Die Anhänger feierten ihre Mannschaft, die die Stimmung mit fünf Treffern in den letzten fünf Minuten des Spiels befeuerten. Nach einer starken Leistung gewann die Mannschaft von Stefan Lux das „Spiel des Jahres“ bei der HSG Schaumburg mit 34:25 (13:12) und nahm eindrucksvoll Revanche für die 29:31-Pleite im Heimspiel in der Hinrunde.
„Ein verdienter Sieg. Wir haben getan, was man tun muss, um ein solches Spiel zu gewinnen“, lobte Trainer Stephan Lux die Vorstellung seiner Mannschaft, die mit einer bärenstarken Abwehrleistung Schaumburgs Rückraumspieler Daniel Bruns und Hakon Wiebe weitgehend an die Kette legte.
Einziges Manko in einem überlegen geführten Spiel war die Chancenverwertung. Das zeigte sich vor allem in der ersten Viertelstunde. Julius Bausch traf noch zum 3:2 (5.), danach ging lange nichts. Der MTV verballerte zwei Siebenmeter, verwarf im Tempospiel und blieb so fast zehn Minuten torlos. Ungewohnt früh bat Lux zur Besprechung. Die zeigte Wirkung, ebenso wie die personellen Wechsel. Vor allem das Comeback von Joel Wolf, der nach einer schier unendlichen Ausfallzeit endlich wieder auf der Platte stand. „Körperlich ging es gut“, freute sich der wuselige Spielmacher, der mit seinem Tempo viele Lücken riss. Nutznießer war Bastian Weiß, der in der 22. Minute zum 7:7 ausglich. Thiemo Labitzke traf Sekunden später im Gegenstoß sogar zur Führung.
Bis zum Seitenwechsel konnte Schaumburg noch Schritt halten, nach Wiederanpfiff machten sich auch die körperlichen Vorteile mehr und mehr bemerkbar. Bis zur 40. Minute zog der MTV auf 21:15 davon. Trotzdem rauften sich die Heidorner Fans in der Folge immer wieder die Haare. Ob Bastian Weiß (Tempogegenstoß), Jonas Pohl (Siebenmeter) oder Thiemo Labitzke (verfehlte sogar das leere Tor). Es war schier unglaublich, was für hochkarätige Chancen verpufften.
Die ausgiebige Feier nach dem Abpfiff störte das nicht. Die Gedanken der Spieler waren allerdings schnell am kommenden Samstag beim nächsten Derby gegen die TSV Burgdorf II. „Jetzt noch ein schönes Heimspiel“, sagte Labitzke. Was er meint dürfte klar sein: Mit einem Sieg in der Tabelle vorbeiziehen auf Rang drei.
Foto: Uwe Serreck