Das Wunder blieb aus. Der MTV Großenheidorn verlor zum Saisonabschluss mit 21:43 (13:17) gegen den TV Emsdetten und muss die 3. Liga Nord-West wieder verlassen. Beeindruckend: Obwohl die Begegnung längst entschieden war, stimmte der Fanclub Blaue Wand Minuten vor dem Abpfiff „steht auf, wenn ihr Heidorner seid“ an. Die meisten der 437 Fans in der Meerfestung erhoben sich und stimmten ein. „Wir haben hier in Wunstorf ein Event geschaffen“, sagte Trainer Stephan Lux.
Es war ein schwacher Trost für die Mannschaft, denn die Enttäuschung war groß. Bitter: Bei Punktgleichheit mit der Ahlener SG gab der schlechtere direkte Vergleich den Ausschlag. „Wir sind nicht heute abgestiegen. Uns fehlen die Punkte gegen LIT“, erinnerte Lux an die entscheidende Niederlage am vergangenen Sonnabend.
Obwohl der MTV dem Aufstiegsfavoriten schon im Hinspiel mit 27:46 unterlag, war der Optimismus groß. Das Spiel ist schnell erzählt: Die Gäste machten dann relativ schnell gar, dass sie im Hinblick auf die Aufstiegsrunde keineswegs den Schongang einlegen. Trotzdem hielt der MTV über 6:6 (10.) und 12:15 (25.) bis zur Pause mit. Ein Ergebnis, das knapper hätte ausfallen können. „Vielleicht sollten mir mal Wurftraining“, kommentierte Lux mit Galgenhumor. Nach Wiederanpfiff sorgte der Favorit dann schnell für klare Verhältnisse. „Am Ende wird es halt hoch, aber ich habe alle spielen lassen und das muss auch so sein“, sagte Lux.
Nach dem Spiel wurde es bei den Abschieden von Betreuer Matthias Lehmann, Co-Trainer Maik Hoffmann, Maurice Nolte (wurde von den Fans nochmal zum „man oft he match“ gewählt) und Torhüter Matthias Ende nochmal emotional.
Lehmann legt aus privaten Gründen ebenso eine Pause ein wie Hoffmann, der schon vor Wochen angekündigt hatte beim MTV aufzuhören. „Es hat viel Spaß gemacht. Die Heimspiele waren grandios“, sagte er. Bei Mattias Ende lässt es der Job bei Polizei nicht mehr zu, den Aufwand für Training und Spiele betreiben „Vielen Dank an alle für das spannende und aufregende Jahr. Aber die Regionalliga wird auch aufregend“, sagte Ende.
Als Bertrand Salzwedel („Maurice war schon immer ein geiler Handballer, da war sogar ich neidisch“) vom Arbeitskreis Handball die Laudatio für Maurice Nolte sprach und die Fans „Nolte, Nolte“ skandierten flossen bei der Nummer 15 des MTV Tränen. „Es war mir eine Ehre, hier zu spielen. Wir haben ein megageiles Team“, sagte Nolte der versprach: „Wir sehen uns wieder.“ Wegen der Familie plant er vorerst ein Jahr zu pausieren.“
MTV: Wernlein, Ende – Nolte (5 Tore), Weiß (3/1 Siebenmeter), Labitzke (3), Stepien, Bormann, Kirchhoff (alle 2), Buhre (1/1), Arne Müller, Lippert, Saars (alle 1), Mika Ritter, Pohl, Luca Ritter, Kaellner.
Fotos: Uwe Serreck / privat