Von: Uwe Serreck, HAZ / NP
Seit Juli 2020 ist Maik Hoffmann als Co-Trainer von Stephan Lux beim MTV Großenheidorn aktiv. In seiner neuen Rolle fühlt sich der 40-Jährige pudelwohl – auch weil er hervorragend mit Cheftrainer Lux harmoniert. Vom Verein gibt es rundum positives Feedback.
Seit Juli ist Maik Hoffmann bei den Männern des MTV Großenheidorn neuer Co-Trainer von Stephan Lux. Normalerweise würde er dreimal in der Woche seine Tasche packen und zum Training fahren. Doch seit Beginn des Lockdowns im November hat der 40-Jährige die Halle nicht mehr von innen gesehen.
Eine vergleichsweise lange Pause erlebte Hoffmann nur 2014 im Trikot des Regionsoberligisten TuS Empelde, als er nach einem Kahnbeinbruch fast vier Monate keinen Ball anfassen durfte und deshalb mit Triathlon begann. „In der Zeit dachte ich, dass ich mit Handball aufhören muss“, sagt Hoffmann im Rückblick.
„Maik ist ein absoluter Handallfanatiker“
Auch aktuell hält er sich selbst fit. Die vergleichsweise wenige Zeit für Handball verbringt der kaufmännische Angestellte derzeit am Schreibtisch, um sich Übungen für die Spieler zu überlegen. „Ich bin für die Stabilisation und Athletik zuständig“, verrät Hoffmann. Mit Cheftrainer Lux stimmt er die Trainingspläne ab, die wöchentlich an die Spieler verteilt werden und anhand derer diese sich fit halten.
Die Idee, den bisherigen Coach der Reserve als Co-Trainer der Oberligamannschaft zu installieren, hatte Bertrand Salzwedel vom Arbeitskreis Handball. Er wollte in dieser Rolle jemanden haben, der den Verein kennt und als Bindeglied zur Reserve fungiert. Salzwedel gerät regelrecht ins Schwärmen, wenn er über seinen früheren Mitspieler spricht: „Maik ist ein absoluter Handballfanatiker. Er hat Lust und bietet überall seine Hilfe an.“ Die Worte schmeicheln dem Co-Trainer. Er stellt allerdings klar: „Wenn die Chemie mit Stephan nicht gestimmt hätte, hätte ich es nicht gemacht.“
Früher selbst unter Lux gespielt
Beide kennen sich seit Jahren, wobei Hoffmann selbst zwei Jahre lang unter Lux spielte. Nach einem „Supergespräch“ zwischen beiden war schnell klar, dass es passt. Vier Monate durfte das neue Trainergespann während der Vorbereitung und den ersten Spielen der mittlerweile abgebrochenen Saison zusammen in der Halle arbeiten. Und Hoffmann ist begeistert: „Es ist sehr interessant, wie Stephan mit der Mannschaft umgeht und durch welch einfache Dinge er etwas verändert.“ Der neue Co-Trainer, der in der Saison 2019/2020 noch beim TuS Empelde auf Torejagd ging, lernte in der kurzen Zeit eine Menge. Das vielleicht Wichtigste: „Es gibt jetzt zwei Seiten: Auf der einen wir Trainer und auf der anderen die Mannschaft. An den Spielern nicht zu dicht dran zu sein, war für mich der schwierigste Punkt, den ich lernen musste.“
Eine weitere Erkenntnis: Um Erfolg zu haben, ist eine klare Hierarchie innerhalb der Mannschaft nötig. Hoffmann will künftig noch viel mehr aufsaugen. Sein nächstes Ziel ist deshalb, „eine komplette Saison auf dem Niveau“ zu erleben, um seine Trainerkarriere voranzutreiben. Die war früher eigentlich nie sein großes Ziel. Der Anstoß zum Sinneswandel kam vom damaligen Empelder Trainer Jens Zupke, der Hoffmann die Trainerrolle zutraute und ihm als verlängertem Arm auf dem Spielfeld und im Training mehr und mehr Verantwortung übertrug. Als Zupke die Lila-Weißen am Ende der Saison 2017/2018 verließ, wurde Hoffmann als Spielertrainer der Nachfolger. Schon da bekundete Salzwedel Interesse und überzeugte ihn ein Jahr später, am Steinhuder Meer die zweite Mannschaft zu übernehmen. „Meine Freundin hat das unterstützt, weil sie weiß, dass Handball für mich einen hohen Stellenwert hat“, erzählt Hoffmann.
„Man gewöhnt sich daran, dass man keinen Sport hat“
Die Aufgabenstellung beim Großenheidorner Landesligateam bestand in erster Linie darin, die jungen Spieler weiterzuentwickeln, damit der ein oder andere den Schritt in die Oberliga schafft. „So sollte es in einem Verein ja auch sein. Und es hat mir viel Spaß gemacht“, betont Hoffmann. Bestätigung ist, dass Jakob Appel, Jannik Deseniß, Szymon Wagner und Finn Knobloch mittlerweile ihren festen Platz im Kader der Erstvertretung haben. Die erfolgreiche Arbeit hinterließ beim Vorstand Eindruck, und Salzwedel ist glücklich, dass es ihm gelang, seinen Wunschkandidaten („eigentlich wollte ich noch ein Jahr die Zweite machen“) davon zu überzeugen, den Job zu übernehmen.
In der 3. Liga beginnt nach Ostern die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga. Wann auch die Amateurhandballer endlich wieder in die Hallen zurückkehren dürfen, ist hingegen nicht absehbar. Es gibt die Idee, dass interessierte Oberligisten eine Aufstiegsrunde zur 3. Liga ausspielen sollen. Informationen gibt es dazu vom Handball-Verband Niedersachsen aber noch nicht. „Es ist eine nervige Zeit. Wir werden lange brauchen, um wieder in Schwung zu kommen“, befürchtet Hoffmann. Mit jedem Tag, an dem nicht gemeinsam trainiert werden kann, stellt auch ein Handballbegeisterter wie er mehr fest: „Man gewöhnt sich daran, dass man keinen Sport hat.“