Gala in Northeim

Stephan Lux brauchte nach dem Abpfiff der Partie des MTV Großenheidorn beim Northeimer HC lange, bis er Worte für den Auftritt seiner Mannschaft fand. Trainer tun das üblicherweise nach Niederlagen. Das Gegenteil war der Fall, denn die Seeprovinzler feierten im
Verfolgerduell der Regionalliga einen in allen Belangen überzeugenden 36:27 (18:9)-Sieg und bleiben damit in der Verlosung um die beiden Aufstiegsplätze.

„Eine heroische Leistung. Mit Abstand unser bestes Spiel in dieser Saison. Ich bin einfach sehr stolz“, sagte Lux. Superlative, die der 55-Jährige sehr selten verwenden, die aber perfekt beschreiben, was seine Mannschaft vor allem in der ersten Hälfte ablieferte. „Die war gut wie noch nie. Wir haben ganz, ganz groß gedeckt“, schwärmte Lux.

Dabei schienen die Voraussetzungen nicht gut, zumal mit dem gegen Alfeld noch 15-fachen Torschützen Thiemo Labitze und Bastian Weiß (beide beruflich verhindert) zwei ganz wichtige Spieler fehlten. Der Coach hatte seine Mannschaft allerdings in der zurückliegenden Trainingswoche perfekt vorbereitet und mit der offensiven 5:1-Abwehr die goldrichtige taktische Variante gewählt.

Die trieb Northeim buchstäblich zur Verzweiflung. Nur weil zu Beginn einige Würfe ins von Felix Wernlein gehütete Tor flutschten, konnte sich der MTV bis zum 6:5 (12.) nicht absetzen. Dann zahlte sich mehr und mehr die Abwehr aus. Auch gegen den siebten Feldspieler blieb der MTV bei der offensiven Variante, stibitzte etliche Bälle und netzte ein halbes Dutzend Mal ins verwaiste Tor. In der Schlussphase des ersten Durchgangs zog der MTV mit einem 6:0-Lauf vorentscheidend davon.

Nach Wiederanpfiff hielten die Gäste zunächst das Tempo hoch und erhöhten ihre Führung bis zur 42. Minute auf 28:16. Angesichts des klaren Vorsprungs wechselte Lux jetzt viel durch und gab jedem Spieler seine Minuten, so dass Northeim zu Ergebniskosmetik kam. Stören tat das an diesem Abend nicht wirklich: „Es war von allen Positionen eine Topleistung“, sagte Lux. Zur Belohnung gibt es am Montag trainingsfrei.


Foto: Michael Thieme

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