Der MTV Großenheidorn hat sich endgültig im Aufstiegsrennen der Regionalliga angemeldet. Allerdings war beim 38:32 (20:19)-Sieg gegen den MTV Vorsfelde ein Kraftakt nötig, um vor 301 begeisterten Fans in der Meerfestung die Oberhand zu behalten. „Es war heute ein Geduldsspiel, wichtig sind die Punkte“, sagte Trainer Stephan Lux.
Weil die Elektronik am Kampfgericht streikte, ging es mit drei Minuten Verspätung los. Der MTV startete gut und ging durch Julius Bausch mit 4:2
(6.) in Führung. Das Tempospiel klappte zwar gut (Jakob Bormann erhöhte per Hattrick auf 8:6/12.), doch weil im Positionsangriff viele Bälle verloren gingen und vor die Deckung nicht das Niveau aus Fredernbeck erreichte, legte meist der Gast vor. Nach Ballklau gelang Bausch zum 14:13 (21.) wieder die Führung. Jetzt war endlich Stimmung in der Bude. Auf dem Feld wurde es indes immer hitziger. Geschuldet auch vielen strittigen Pfiffen der Unparteiischen. Beide Trainer äußerten hinterher ihr Unverständnis.
Unstrittig: Zwei Minuten vor der Pause kassierte Vorsfeldes Lasse Giese nach einem Schlag ins Gesicht von Julius Bausch die Rote Karte.
Nach Wiederanpfiff standen die Heidorner endlich kompakter und belohnten sich mit dem 22:20 (34.) durch Bormann. Das Spiel blieb dennoch zunächst schwierig. In der 43. Minute lag wieder Vorsfelde 26:25 vorn, obendrein war für Dominik Stepien (dritte Zeitstrafe) ebenfalls vorzeitig Schluss.
Lux zog jetzt seinen Joker Maurice Nolte. Weil Joel Wolf bis auf Weiteres ausfällt, wurde der ehemalige Spielmacher reaktiviert. „Wir sind froh, dass wir so einen Ersatz haben“, bedankte sich der MTV-Coach. Statt Nachteil wurde der Platzverweis zum Wendepunkt. Jakob Bormann glich aus und nach einer Parade von Felix Wernlein erhöhte Thiemo Labitzke per Doppelpack auf 28:26. Der Knackpunkt. „Man muss da sein, wenn das Spiel kippen kann. Das waren wir“, freute sich Lux.
Auch sein zweiter Wechsel – Simon Saars in der Deckung – fruchtete. Saars verhinderte ein Anspiel und Bormann traf ins verwaiste Tor zur ersten Drei-Tore-Führung (31:28/47.). Die zweite Hälfte war da längst die große Show von Thiemo Labitzke. Er verwandelte alle neun Siebenmeter und erhöhte mit seinem 15. Treffer sieben Minuten vor Schluss auf 34:29. Die Gegenwehr der Gäste war gebrochen und in den letzten Minuten herrschte Party.
Fotos: Uwe Serreck