Mit Herz und Risiko: MTV behält die Nerven und siegt 32:31!

In der Schlussphase des Derbys zwischen dem MTV Großenheidorn und der TSV Burgdorf II war die Spannung kaum zu ertragen.
Es blieben 70 Sekunden, als Bastian Weiß beim Stand von 30:28 zum Siebenmeter an die Linie musste. Obwohl er vorher alle seine vier Versuche verwandelt hatte, konnte Masseur Matthias Meyer nicht mehr hinsehen. Weiß blieb eiskalt und verwandelte. 453 Fans tobten. War das schon der Sieg?

Noch nicht. Die Gäste schlugen durch zwei schnelle Treffer zurück, obendrein kassierte Luca Ritter seine dritte Zeitstrafe. Noch 30 Sekunden und Burgdorf stellte auf Manndeckung um. MTV-Trainer Stephan Lux nahm die Auszeit. Er nahm Torhüter Felix Wernlein vom Feld. Das Risiko wurde belohnt. Julius Bausch tankte sich durch und erzielte den entscheidenden Treffer zum 32:30. Die Burgdorfer Antwort zum 32:31 (11:13)-Endstand ging schon im ohrenbetäubenden Jubel unter. Die Heidorner Spieler tanzten und ein toller Abend endete wie schon in der vergangenen Woche in Waltringhausen mit der obligatorischen Humba.

„Ich bin stolz, wie sich die Jungs präsentiert haben. Am Ende war es ein Risikospiel. Aber ich denke, wir haben verdient gewonnen“, sagte Lux. Thiemo Labitzke scheiterte zwar mit zwei Siebenmetern, bis zum 9:5 (16.) durch Wernlein, der ins verwaiste Tor der Gäste traf, dominierte aber der MTV. Überragend bis dahin: Kreisläufer Dominik Stepien, der nach zwei Jahren am Steinhuder Meer im Sommer wieder in seine polnische Heimat zurückkehrt.

Die Burgdorfer Abwehr war fortan viel beweglicher und verhinderte die Anspiele. Der MTV versuchte es trotzdem und fing sich vier blöde Tore zum 11:13-Pausenstand. „Jeder hatte da so seine Idee“, gab Labitzke zu.

Nach Wiederanpfiff erhöhte der MTV das Tempo. „Wir kommen besser über die zweite Welle zum Erfolg“, freute sich Lux. Am Rückstand änderte sich trotzdem zunächst nichts. Dafür litt die Partie zunehmend unter vielen strittigen Entscheidungen der Schiedsrichter, die Burgdorfs Niklas Gautzsch nach Foul an Bausch Rot zeigten. Danach bekamen die Heidorner das Spiel wieder in den Griff. Wernlein („er hat ein sehr starkes Spiel gemacht“, lobte Lux) vernagelte sein Tor und Luca Ritter erzielte das 27:24 (54.). Der Rest war viel Drama und wieder ein langer Partyabend.

Fotos: Uwe Serreck

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