Nach dem 34:29-Sieg im Hinspiel in der Fredenbecker Geestlandhall feierten die Spieler des MTV Großenheidorn eine große Hawaii-Party. Am Sonnabend packte die Mannschaft von Stephan Lux gegen Tabellenführer einen drauf und triumphierte mit 34:28 (19:14), wobei der Vorsprung zwischenzeitlich sogar zehn Tore betrug. Mehr als 300 Fans in der Wunstorfer Meerfestung verabschiedeten ihre Mannschaft mit stehendem Applaus. „Wir haben gut Handball gespielt und gezeigt, dass wir in die Spitzengruppe dieser verrückten Liga gehören“, sagte Trainer Stephan Lux, der zugab: „Umso mehr schmerzt unsere Niederlage in Oldenburg.“
Als wollten die Spieler zeigen: „Das waren nicht wir“, begann der MTV furios und lag nach gerade einmal neun Minuten mit 6:2 in Führung. Schlüssel war die offensive 5:1-Variante in der Deckung. Mit schnellen Beinen unterbrach die Abwehr ein ums andere Mal den Spielfluss der Gäste. „Ich war mir sicher, dass Fredenbeck es nicht lösen kann“, freute sich Lux, der als zweiten (erfolgreichen) taktischen Schachzug zunächst Bastian Weiß auf die Mittelposition gestellt hatte.
Die einzige kleine Schwächephase nutzte Fredenbeck dann in der 16. Minute zum 7:7-Ausgleich. Der MTV fing sich wieder und geriet auch durch eine Rote Karte (22.) gegen Thiemo Labitzke nicht aus dem Tritt. Im Gegenteil – vier Treffer von Julius Bausch sorgten für das 18:14. Lux wollte mehr. Er nahm 30 Sekunden vor dem Seitenwechsel die Auszeit und brachte den siebten Feldspieler. Fragende Blicke der Spieler waren die Folge, der Coach behielt aber Recht – Zwei Sekunden vor der Sirene erzielte Jonas Pohl den 19. Treffer. „Das gibt ein gutes Gefühl“, freute Lux. Der jüngste im Team rückte für Labitzke in den linken Rückraum und überzeugte. Dafür gab es ein Extralob des Trainers: „Jonas hatte kleine Fehler dabei, aber ich bin sehr zufrieden, wie er heute abgeliefert hat.“ Spätestens mit seinem Doppelpack zum 28:19 sorgte Jonas nach 43 Minuten für die Entscheidung. Der Vorsprung wuchs sogar auf 34:24 (55.), ehe einige Wechsel den Rhythmus kosteten. Lux zeigte dafür Verständnis: „Man darf nicht übertreiben. Es geht darum, den Vorsprung zu halten. Das haben wir gut gemacht.“
Und wer weiß – da auch die HSG Varel in Cloppenburg verlor, geht vielleicht doch noch etwas nach oben.