Für die Regionalliga-Handballer des MTV Großenheidorn war es ein gelungener Abschied von ihren Fans in die Sommerpause. Die Saison endet zwar erst am kommenden Wochenende mit der Partie in Lehrte, doch am Sonnabend trat die Mannschaft zum letzten Mal vor eigenem Publikum an. Dafür war man nach Großenheidorn umgezogen.
Es wurde ein toller Handballabend: 411 Zuschauer sorgten für eine grandiose Atmosphäre, und die Mannschaft bedankte sich mit einem 31:25 (15:13)-Sieg gegen den Northeimer HC. Ein verdienter Lohn für eine engagierte Leistung – denn im Gegensatz zum „Sommerhandball“ in Alfeld, am letzten Wochenende, ließen die Spieler alles auf dem Feld. „Es war Dampf drin. Wir haben mit Wille, Intensität und Dampf gespielt“, freute sich der MTV-Coach.
Das zahlte sich aus. Weil die Deckung kompromisslos zupackte, mussten die Gäste hart für jede Chance arbeiten. Und wenn doch ein Ball durchkam, stand Wernlein im Weg. Erst in der 9. Minute kam Northeim zu seinem zweiten Treffer. „Eine gute Abwehr und ein guter Felix Wernlein im Tor“, nannte Lux nicht umsonst als die Schlüssel zum Sieg.
Folgerichtig erhöhte Maximilian Kirchhoff auf 9:5 (17.). In der Folge wurde das Spiel offener, sodass der Vorsprung schmolz. Umso wichtiger, dass Julius Bausch kurz vor der Sirene noch der 15. Treffer gelang. Auch nach Wiederanpfiff erwischte Heidorn den besseren Start: Erneut Bausch markierte in der 38. Minute das 19:15. Wie bereits vor der Pause folgte eine Phase, in der der Ball nicht ins Tor wollte. „Wir konnten uns aber immer auf unsere Abwehr verlassen“, stellte Lux zufrieden fest. Mit dem verwandelten Siebenmeter zum 20:18 (46.) läutete Joel Wolf den Endspurt ein, in dem fast alles gelang. Gästetrainer Jürgen Bätjer, früher lange in Burgwedel, wurde zum Rumpelstilzchen, konnte aber nicht verhindern, dass beim 26:21 sechs Minuten vor Schluss die Entscheidung gefallen war.
Bei den Verabschiedungen wurde es emotional. Torsten Lippert hört auf. Ein Video der Mitspieler zeigte die Höhepunkte der drei Jahre des bald 37-Jährigen. Der Kreisläufer musste dabei die eine oder andere Träne wegdrücken. „Ein sehr schöner Rahmen“, fand Lux, der zugab, dass Verabschiedungen nicht so sein Ding sind. Da in der kommenden Woche der letzte Spieltag ansteht, wird sich der MTV-Coach von jedem „später noch einzeln“ verabschieden. Neben Lippert verlassen auch Dominik Stepien (wechselt zurück in seine polnische Heimat in die zweite Liga), Thiemo Labitzke (TSV Anderten IV), Arne Müller (TSV Burgdorf II) und Jakob Appel (Umzug nach Frankfurt) den Verein. „Wir verlieren Charaktere, die stilbildend waren für den Verein“, betont Lux.
Text: Uwe Serreck
Bild: Julian Fischhöfer