Zum Saisonauftakt geht es für Oberligist Großenheidorn bei Jahn Duderstadt endlich wieder um Punkte / Lux: „Wir sind keinesfalls der Favorit“
Von Uwe Serreck
Handball. Fast drei Monate Quälerei haben für die Spieler des MTV Großenheidorn ein Ende. Am Samstag (Anwurf ist um 17.30 Uhr) geht es beim TV Jahn Duderstadt endlich um die ersten Oberligapunkte.
Die Vorbereitung lief gut. „Einstellung und Einsatz der Jungs war absolut top“, sagt der neue Trainer Stephan Lux. Genervt ist er jedoch von den letzten zweieinhalb Wochen. Jonathan Semisch musste nach einem Corona-Verdachtsfall an seiner Schule vorsorglich in Quarantäne und obendrein fielen zwei Testspiele aus. Bei der TSG Emmerthal am 18. September wegen eines Corona-Falls, die HSG Hunte-Aue Löwen aus Barnstorf verzichteten wegen zu vieler Verletzter. „Das macht mir schlechte Laune“, sagt Lux, den auch die vereinzelten Ausfälle einiger Spieler ärgern. „Das ist blöd. Gerade für eine Mannschaft wie uns, die sich in der Findungsphase befindet.
Grundsätzlich ist er mit der Entwicklung der vergangenen Wochen zufrieden. Vor allem in der Abwehr sei eine deutliche Vorwärtsentwicklung zu erkennen gewesen. Die Tests bei der SG Achim/Baden und der TSG Hatten-Sandkrug ließen außerdem eine gute Struktur im Angriffsspiel erkennen.
Viel Schwung brachten die neuen Spieler. Ein bisschen als Neuzugang fühlt sich Routinier Thorben Buhre, der nach seinem zweiten Kreuzbandriss aber wieder den Anschluss gefunden hat und die ihm vom Trainer zugedachte „wichtige Rolle“ erfüllt. Sehr gut harmoniert bisher das Torhütertrio. Szymon Wagner (22 Jahre), Jannik Deseniß (24, II. Herren) und Neuzugang Nils Mecke (19, kam von der TSV Burgdorf) sind drei komplett verschiedene Typen, ergänzen sich aber umso besser. Vorne zeigt sich Phil Hornke, der vom VfB Fallersleben zum MTV wechselte) treffsicher, zudem „lernt er das erste Mal, wie man Abwehr spielt“, sagt Lux mit einem Augenzwinkern. In der von ihm gern gespielten 5:1-Deckung sind auch die Außen gefordert. Über Julius Bausch, der dem Trainer vom Drittligisten HSV Hannover folgte, müsse man sowieso nicht reden. „Der ist hinten für uns Gold wert“, schwärmt der Coach.
Zumindest auf dem Papier ist der amtierende Vizemeister SF Söhre der große Staffelfavorit. Lux ist überzeugt, dass der MTV mit dem Lehrter SV, der HSG Nienburg und dem MTV Vorsfelde im Verfolgerfeld um die Plätze kämpft. Ziel sei es, Rang sechs der Vorsaison zu verbessern. Ein Sieg im Eichsfeld wäre der perfekte Start. „Aber wir sind keinesfalls Favorit. Die geben mehr Geld aus als wir“, sagt Lux.
Ein paar Prozent weniger
kann sich der MTV nicht leisten
Der Anspruch müsse trotzdem ein Sieg sein. Dafür muss die Mannschaft allerdings 60 Minuten hart arbeiten. Wenn man nur fünf Prozent nachlasse, werde man keinen Erfolg haben, sagt der MTV-Trainer. „Ich wünsche mir, dass sich jeder auch außerhalb des Trainings mit unserem Spiel beschäftigt. Das mache ich jeden Tag.“