MTV lässt zu viele Chancen liegen

Ist das schon das Ende aller Aufstiegsträume gewesen? Statt den Schwung des Sieges gegen Vorsfelde zu nutzen, musste sich der MTV Großenheidorn im achten Heimspiel das erste Mal geschlagen geben und kassierte eine bittere 31:32 (15:14)-Pleite gegen den SV Alfeld. Der Rückstand auf Tabellenführer Handball Hannover Burgwedel vergrößerte sich dadurch auf vier Zähler. „Es ist kein Automatismus, zuhause zu gewinnen. Wenn man so viel liegen lässt, dann verliert man“, sagte Bertrand Salzwedel aus dem MTV-Vorstand.

Zwar kamen einige Dinge zusammen, doch in erster Linie war es der unglaubliche Chancenwucher, der die Punkte kostete. Allein im zweiten Durchgang vergaben die Seeprovinzler drei freie Würfe aus sechs Metern, zwei Siebenmeter und obendrein drei Versuche auf das leere Alfelder Tor. Der vielleicht bitterste war der von Jakob Appel fünf Minuten vor dem Abpfiff. Statt 30:28 („dann wäre der Sack zu gewesen“, ärgerte sich Teammanager Thomas Zumbrock), hieß es im Gegenzug 29:29 und als Bastian Weiß („ich bin zu späte dran gewesen“) seinem Gegenspieler  in den Arm griff und Robin John den fälligen Siebenmeter zum 31:32 (59.) nutzte, waren die Punkte futsch. „Man hat gesehen, dass der Ausfall von Julius Bausch für uns nicht zu ersetzen ist. Trotzdem können wir gewinnen, aber wir vergeben heute ungewöhnlich viele freie Chancen“, sagte Trainer Stephan Lux.

Dabei lief es lange nach Wunsch. Felix Wernlein hielt stark, die Abwehr holte viele Bälle und Thorben Buhre traf zum 12:7 (19.). Dann kam ein Bruch ins Spiel. Der MTV wurde hektisch und fand kaum Lösungen gegen den siebten Feldspieler, den Alfelds Trainerfuchs Goran Krka fortan brachte. „Das haben wir nicht in den Griff bekommen“, räumte Lux ein. Weil der MTV weiter Chance um Chance verballerte, kippte das Spiel folgerichtig zum 17:19 (37.). Zwei Paraden des eingewechselten Szymon Wagner rüttelten seine Vorderleute wach und Thorben Buhre traf zum 23:21 (43.). Wagner hatte in der Folge gleich zweimal die mögliche Vorentscheidung in der Hand, verpasste aber bei seinen Versuchen aufs leere Tor auf Plus drei zu stellen (47.). So jubelten am Ende die Gäste. „Das müssen wir akzeptieren“, sagte Lux.

MTV: Wernlein, Wagner; Weiß (13/6), Nolte (6), Appel (4), Mika Ritter (3), Buhre (3/1), Hegyi, Bretz (beide 1), Bausch, Luca Ritter, Müller, Saars, Lippert.

Fotos: Uwe Serreck

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