Der MTV Großenheidorn hat es verpasst, die Abstiegsplätze der 3. Liga Nord-West zu verlassen. Die Seeprovinzler verloren das Kellerduell bei LIT 1912 II unnötig mit 27:28 (13:15) und bleiben Drittletzter. Nach einem enttäuschenden Auftritt in der Sporthalle in Nordhemmer rang Trainer Stephan Lux nach Worten: „Es ist zum Heulen. Wir bekommen es auf dem Silbertablett serviert, aber wir nehmen die Punkte nicht mit.“
Beiden Mannschaften haderten mit der nicht vorhandenen Linie der Schiedsrichter, daran lag es aber nicht, dass der MTV den Befreiungsschlag verpasste. Ich kann es nicht erklären. Aber wir waren heute nicht gut genug“, rätselte Lux über den Auftritt seiner Mannschaft. Die wirkte in vielen Phasen des Spiels wie gelähmt und zeigte vor allem beim Torabschluss Nerven. Sinnbildlich stehen drei vergebene Siebenmeter. Zuviel, um ein solch enges Spiel zu gewinnen. Die bittere Erkenntnis der 60 Minuten in der Sporthalle in Nordhemmern: Wäre es nur halbwegs gelungen, an die Leistung gegen Ahlen anzuknüpfen, hätte der Sieger weiß-blaue Trikots getragen.
Dabei lief in der ersten Hälfte vieles nach Plan, denn den schnellen 4:7-Rückstand verwandelte der MTV in der 22. Minute in eine 11:9-Führung. Sicherheit gab die nicht. Im Gegenteil: Nachdem Luca Ritter den Gegenstoßpass geradezu kläglich in Hände der Gastgeber spielte, kippte das Spiel. Rätselhaft: in vielen Aktionen fehlte die Überzeugung, die den MTV zuletzt stark machte. „Jeder war mit sich beschäftigt“, bemühte sich Lux um eine Erklärung.
Nach Wiederanpfiff geriet der MTV sogar 15:20 (41.) in Rückstand. Mika Ritter, nach einer Schnittverletzung an der Wurfhand unter der Woche noch mit vier Stichen genäht, leitete die Aufholjagd ein. Als Bastian Weiß fünf Minuten vor dem Ende auf 25:26 verkürzte, hofften die Heidorner Fans auf die Wende. Problem blieb aber die Chancenverwertung. Das Tor von Weiß zum Endstand 18 Sekunden vor dem Ende kam zu spät.
Durch den schlechteren direkten Vergleich bleibt der MTV in der Tabelle hinter Ahlen – und am kommenden Sonnabend wartet zum Abschluss der Tabellenzweite TV Emsdetten. „Jetzt hilft uns nur ein Wunder. Aber wir haben ein Heimspiel“, sagte Lux.
MTV: Wernlein, Ende – Weiß (6 Tore/2 Siebenmeter), Mika Ritter (beide 6), Bormann (3), Pohl (3/1), Nolte, Luca Ritter, Kirchhoff, Lippert (alle 2), Labitzke (1), Stepien, Arne Müller, Kaellner, Saars, Buhre.
Fotos: Uwe Serreck / privat