Statt der gewohnten Partystimmung herrschte am Sonnabend in der Meerfestung Ernüchterung. Der MTV Großenheidorn wollte den Anschluss zur Tabellenspitze der Regionalliga herstellen und kassierte stattdessen eine überraschende 21:24 (9:10)-Pleite gegen den TvdH Oldenburg.
„Die Niederlage war verdient, aber sie tut richtig weh. Wir treffen nur einen von vier Siebenmetern. Das ist bezeichnend für unsere Angriffsleistung. Die war unfassbar schlecht“, sagte Trainer Stephan Lux. Er räumte ein, dass die Ausfälle von Thiemo Labitzke und Joel Wolf ein Problem darstellten, „aber das allein erklärt nicht, dass wir nur 21 Tore werfen.“
Die Probleme im Angriff zogen sich über 60 Minuten wie ein roter Faden durch das Spiel. Weil der MTV allerdings sehr gut verteidigte und Oldenburg gefühlt in jedem zweiten Angriff ins Zeitspiel zwang, schien nach fünf Minuten und dem Tor zum 2:0 durch Bastian Weiß noch alles in Ordnung. Nach einer Viertelstunde erhöhte Lars Bergmann auf 5:3, dann kippte die Begegnung. „Der Gegner war gut vorbereitet und hat uns unser Tempospiel weggenommen“, betrieb Lux Ursachenforschung. Entscheidender war nach Einschätzung des Trainers allerdings: „Jeder überlegt sich irgendwas und wir spielen nicht mehr unser Spiel als Mannschaft.“ Weil außerdem etliche freie Chancen verballerten wurden, gelangen bis zur Pause nur noch vier Treffer.
Auch nach Wiederanpfiff blieb das Spiel ein zäher Kampf um jeden Treffer. Bis zum 15:15 durch Bastian Weiß in der 43. Minute blieb der MTV auf Augenhöhe, dann riss der Faden und ein 0:4-Lauf binnen von sechs Minuten brachte die Vorentscheidung. Trotz einer wieder fantastischen Unterstützung von den Rängen gelang die Wende nicht mehr.
Lux fand klare Worte: „Wir sind unserem Anspruch nicht gerecht geworden. So wie heute geht es nicht. Wir müssen zu unserem Handball zurückfinden.“
Foto: Uwe Serreck