Weit über 400 Fans kamen im Schnitt zu den Heimspielen des MTV Großenheidorn in der 3. Liga Nord West. Es gab viele Handballfeste, am Ende reichte es trotzdem nicht zum Klassenerhalt. Bei jeweils 19:41 Zählern entschied der schlechtere direkte Vergleich gegenüber der Ahlener SG.
Knapp eine Woche, nachdem die Niederlage gegen den TV Emsdetten den Abstieg in die Regionalliga besiegelte, wirkt der Trainer halbwegs gefasst. „Ich hatte ja seit dem Spiel bei LIT 1912 Zeit, mich damit auseinanderzusetzen“, sagt Stephan Lux. Er gibt allerdings zu: „Wenn so knapp ist, wie schmerzt das natürlich doppelt.“ Es sind 20 Punkte nötig, hatte der MTV-Coach vor der Saison vermutet. So fehlte ein Zähler, oder – wenn man die Spiele gegen LIT (30:30 und 27:28) oder das Gastspiel beim VfL Fredenbeck (25:25) nimmt – nur ein Törchen zum großen Ziel.
Vor eigenem Publikum war der MTV auch dank der fantastischen Unterstützung von den Rängen mit 18 Punkten absolut konkurrenzfähig. „Damit muss man es schaffen, in der Liga zu bleiben“, sagt Lux. Zur Wahrheit gehört auch das Auswärtsgesicht: In fremden holte der MTV nur den Punkt in Fredenbeck und verlor – als es drauf ankam – beim Tabellenletzten LIT 1912. Eine wirkliche Erklärung für diesen eklatanten Unterschied hat der Trainer nicht. Zu Beginn der Saison wusste man sicherlich noch nicht so recht, wo man steht; dann fehlten wegen Verletzungen wichtige Spieler „und irgendwann sind die Jungs nicht mehr aus dem Kopfkino rausgekommen. Auswärts hatten wir keine Eier“, findet Lux für ihn typisch klare Worte. Die Auftritte in der Fremde zeigten: Es fehlt ein klarer Führungsspieler, der die anderen mitreißt und in kritischen Situationen die nötige Mentalität reinbringt. „Wir waren oft zu nett. Aber wir haben diesen Spielertyp nicht“, bedauert Lux.
Ein weiteres Problem war die fehlende Breite im Kader: Es gab durch Verletzungen viele Ausfälle auf Schlüsselpositionen, die nicht ersetzt werden konnten. Während Emsdetten kurz vor der Aufstiegsrunde nachlegte und einen dritten Kreisläufer holte, waren beim MTV einige Positionen nicht einmal doppelt besetzt. Beispielsweise musste auf der rechten Außenbahn oft ein Rückraumspieler aushelfen.
Unter dieser Voraussetzung ist die Leistung der Mannschaft wiederum sehr hoch zu bewerten. Warum das so ist und welchen Einfluss die Neuen für die kommende Spielzeit haben – darauf gehen wir an dieser Stelle in den nächsten Tagen ein.
Fotos: Uwe Serreck