Was für ein Abend in der Wunstorfer Meerfestung! Nach einem begeisternden Spiel deklassierte der MTV Großenheidorn den TV Cloppenburg mit 46:29 (25:12). „Ich kann mich nicht erinnern, dass eine Mannschaft von mir 46 Tore geworfen hat. Das war schon kurios heute“, sagte Trainer Stephan Lux.
Seine Spieler brauchten fünf Minuten Anlaufzeit (3:3), dann zündeten sie den Turbo. Die Abwehr eroberte viele Bälle, und was durchkam, schnappte sich Torhüter Felix Wernlein. Wenn der MTV die Kugel hatte, dauerte es nur Sekunden, bis sie auf der anderen Seite im Netz zappelte. In der Anfangsphase war es im Grunde das Duell Jakob Bormann gegen Cloppenburg. Mit seinem bereits siebten Treffer erhöhte der Linksaußen bereits in der 13. Minute auf 11:5. Cloppenburg kam nicht über die Rolle eines Trainingspartners hinaus. Über 18:7 (19.) wuchs die Führung auf 21:8 (23.). „Ihr könnt nach Hause fahren“, sang die Blauen Wand. Auch die verletzten Mika Ritter und Joel Wolf, die den Livestream kommentierten, hatten sichtlich ihren Spaß. „Wir haben uns überrennen lassen. Uns hat die Einstellung gefehlt“, fand Gästetrainer Janik Köhler klare Worte zum Verlauf der ersten Hälfte.
Nach Wiederanpfiff gönnte sich der MTV die typischen „zehn Heidorner Minuten“, sodass der Vorsprung auf 35:23 schmolz. Lux hatte allerdings längst durchgewechselt. Auf der Mitte lenkte jetzt Bastian Weiß das Spiel, den Job auf der linken Außenbahn übernahm dafür der 20-jährige Nico Müller. In der letzten Viertelstunde zog der MTV wieder an und erhöhte auf 42:25 (52.). Einziger kleiner Schönheitsfehler: Alle wollten jetzt den 50. Treffer, doch der gelang nicht mehr.
Der Trainer war ohnehin gedanklich schon beim Derby in der kommenden Woche gegen die HSG Schaumburg. Da gilt es, die Scharte der Hinrunde auszuwetzen. Am Samstag wird die Blaue Wand die Mannschaft nach Schaumburg begleiten und dort für Unterstützung sorgen.
Foto: Kevin Münkel