Zwei Spiele, zwei Siege – der MTV Großenheidorn ist stark in die neue Oberliga-Saison gestartet.

Von: Uwe Serreck, HAZ / NP

Zwei Spiele, zwei Siege – der MTV Großenheidorn ist stark in die neue Oberliga-Saison gestartet. „Man darf nie zufrieden sein“, warnte allerdings Trainer Stephan Lux. Auch nicht nach einem überzeugenden Derbysieg gegen die HSG Schaumburg Nord? Die wurde beim 38:32 zu Beginn förmlich überrollt.

Die Großenheidorner Fans feierten ihren MTV schon wenige Minuten vor dem Abpfiff des Nachbarschaftsduells gegen die HSG Schaumburg Nord. „Derbysieger, Derbysieger“ schallte es durch die Wunstorfer Aue-Halle. Zweifel am 38:32 (19:14)-Sieg in der Oberliga gab es da längst nicht mehr.Anzeige

Dass es das erhoffte „Spiel des Jahres“ wurde, daran hatten auch die Helfer des MTV einen großen Anteil. Dank eines perfekten Hygienekonzeptes durften 199 Zuschauer dabei sein und machten tolle Stimmung. Darunter Abaz, einer der besten deutschen Musikproduzenten und leidenschaftlicher Fan. Er hatte es schon vorher gewusst: „Es kann heute nur einen Sieger geben.“

Die Mannschaft ließ von Anfang an keinen Zweifel aufkommen. Nur in der Anfangsphase hielt die HSG dank drei Toren ihres Halblinken Andreas Lüer bis zum 5:5 (10. Minute) dagegen. Dann drückte der MTV das Gaspedal. „Wir wussten, dass wir von der Bank nachlegen können und wollten das Tempo hoch halten“, erklärte Trainer Stephan Lux den erfolgreichen Matchplan. Weil außerdem Torhüter Nils Mecke früh mit sechs Paraden glänzte, erhöhte Kevin Ströh auf 8:5 (14.).

Rote Karte für Andreas Lüer

Erst nach einer Viertelstunde erlaubten sich die Gastgeber den ersten technischen Fehler. Doch die Heidorner blieben bissig und gewannen die erste Unterzahl mit 2:1 zur 13:9-Führung (23.). Danach wurde die Deckung löchriger, was der Trainer in einer Auszeit sofort korrigierte.

Den ersten Aufreger gab es zwei Minuten vor der Pause, als Lüer nach einem Schlag gegen Mika Ritter die Rote Karte sah. Für beide Trainer war es die entscheidende Szene. „Wir wollten das Derby rassiger gestalten, haben es aber nicht auf die Platte bekommen“, sagte Schaumburgs André Steege.

Wenig später war Pause und Zeit zum Durchschnaufen. Auch für Medienparter AVI, der das Spiel mit einem Team von acht Leuten und fünf Kameras live übertrug. Seit morgens um 9 Uhr wurde die Technik aufgebaut. Bis auf einen Ruckler vor der Pause, als zu viele Endgeräte ins WLAN eingewählt waren, lief alles rund. Immerhin 29 Fans verfolgten die Partie in der Sporthalle in Großenheidorn. Dazu kamen viele vor den heimischen Computern, darunter Heidorns ehemaliger Flügelflitzer Till Hermann in Göppingen.

Nicht nur er sah nach Wiederanpfiff eine Mannschaft, die weiter gnadenlos Tempo machte und jeden Fehler der Gäste bestrafte. Nach Florian Degners Tor zum 31:20 (44.) drohte Schaumburg überrollt zu werden. „40 Minuten haben wir gut verteidigt und hatten mit unserer 5:1-Abwehr viele Ballgewinne“, sagte Lux.

Julius Bausch erzielte nach einem tollen Kempa-Anspiel von Niklas Hermann noch das 32:22 (48.), dann ging im Gefühl des sicheren Sieges die Konzentration verloren. Binnen weniger als zwei Minuten kassierten die Gastgeber vier Gegentreffer. Der Trainer nahm die Auszeit, und seine Mannschaft brachte das Spiel seriös über die Zeit.

Zwei Siege sind eine tolle Momentaufnahme. Weil die SF Söhre spielfrei waren, übernahm der MTV damit die Tabellenspitze. „Stephan, wie zufrieden bist du mit dem Saisonstart?“, fragte Hallensprecher Torsten Sobiejewski in der abschließenden Pressekonferenz. Der Trainer konterte trocken: „Ich bin nicht zufrieden. Man darf nie zufrieden sein. Wir haben noch viel Arbeit vor uns.“ Die perfekte Einstellung, um am Ende wirklich erfolgreich zu sein.

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