Der MTV Großenheidorn kann seinen Auswärtsfluch nicht ablegen. Bei den SF Söhre zeigte die Mannschaft von Stephan Lux aber ein anderes Gesicht als bei den bisherigen Auftritten in der Fremde. Trotzdem verloren die Seeprovinzler die Wiederauflage des Oberliga-Aufstiegsduells mit 34:39 (18:20).
Trainer Stephan Lux zog ein positives Fazit: „Es war unser bestes Auswärtsspiel. Wir haben gezeigt, dass wir konkurrenzfähig sind und können erhobenen Hauptes aus der Halle gehen.“
400 fanatische Söhrer Fans sorgten schon vorher für eine hitzige Atmosphäre, der MTV kontrollierte aber das Spiel. Wichtig, dass Mika Ritter nach langer Verletzung wieder in den Innenblock zurückkehrte. Bastian Weiß traf nach einem Konter beim 6:5 zur ersten Führung (9.), die Joel Wolf nach einer Viertelstunde auf 10:7 erhöhte. Söhres Trainer Sven Lakenmacher, der dem MTV eine gute Leistung attestierte, nahm die Auszeit und das Spiel an Fahrt auf.
Obwohl die Stabilität in der Deckung verloren ging, behielt der MTV in Ballbesitz die Ruhe und fand immer schnelle Antworten. Erneut traf Weiß im Gegenstoß zum 16:13 (23.). Bitter, dass der starke Luca Ritter bei einer Abwehrbewegung umknickte und früh raus musste. Das brachte einen Bruch, die Fehler häuften sich und beim Gang in die Kabine führte Söhre 20:18.
Der MTV-Trainer fand in der Kabine offensichtlich die richtige Worte, denn seine Spieler kamen mit Schwung zurück aufs Feld, erzwangen Fehler und glichen zum 23:23 aus. Maximilian Kirchhoff holte Sekunden später zum 24:23 (38.) die Führung zurück.
Zum Leidwesen des MTV verloren die Schiedsrichter ihre Linie. 9:3 Siebenmeter für Söhre (Stürmerfoul war „ausverkauft“, um in den Worten von Stephan Lux zu reden) und ein Witz-Rot gegen Dominik Stepien (42.) ließen das Momentum kippen. Söhre drehte die Partie mit einem 4:0-Lauf. „Wir bekommen viele 50:50-Pfiffe nicht“, ärgerte sich Lux. Der MTV brach aber nicht ein, sondern kam zurück und hatte dem 33:34 (54.) durch Arne Müller wieder Hoffnung. Der nächste Siebenmeter und ein Fehlpass von Joel Wolf entschieden dann den Tag.
MTV: Wernlein, Ende; Labitzke, Müller (alle 6 Tore), Kirchhoff (beide 5), Weiß (5/1 Siebenmeter), Luca Ritter (4), Wolf (3/1), Lippert (3), Stepien, Pohl (beide 1), Mika Ritter, Saars, Kaellner.
Fotos: Uwe Serreck