Jetzt hat es den MTV Großenheidorn auch in eigener Halle zum ersten Mal erwischt. Nach einem leidenschaftlichen Kampf verloren die Seeprovinzler mit 36:37 (18:19) gegen den Tabellenzweiten VfL Gummersbach. Fast 400 Zuschauer machten die Meerfestung am Ende zum Hexenkessel.
Als Joel Wolf nach einem zwischenzeitlichen Sechs-Tore-Rückstand per Siebenmeter auf 33:34 (56.), kochte die Stimmung auf den Rängen über. Doch die Aufholjagd wurde nicht belohnt. Ein Siebenmeter für Gummersbach und ein Fehlpass des MTV machten die Hoffnung auf eine Wende zunichte. „Wir sind ein bisschen zu grün“, urteilte Trainer Stephan Lux.
Von den Fans gab es dennoch Applaus und Lob des Trainers: „In Anbetracht des Kaders, den wir am Ende zur Verfügung hatten, bin ich sehr stolz auf die Leistung meiner Mannschaft. Die Jungs haben sich gewehrt.“ Die ließen im Verlauf der 60 Minuten keinen Leistungsunterschied zum besten Angriff der Liga erkennen und stemmte sich mit großem Kampf dagegen.
Dazu steckte der MTV zwei herbe personelle Rückschläge weg. Für einen harmlosen Trikotzupfer sah Mika Ritter (die wenig überzeugenden Schiedsrichter schickten ihn schon nach 58 Sekunden auf die Strafbank) in der 19. Minute nach der dritten Zwei-Minuten-Strafe Rot. Auch für Kreisläufer Dominik Stepien, der noch zum 11:10 (15.) traf, war wenig später Schluss. Die bittere Diagnose: Mittelfußbruch.
Eine Schwächung, die die Gäste zum 17:13 (24.) nutzten. Der MTV kämpfte und war zur Pause wieder dran. Nach Wiederanpfiff glich Arne Müller zum 21:21 (35.) aus. Die Heidorner konnten das Momentum nicht nutzen und erlaubten sich vier Minuten voller Fehler und einen 0:5-Lauf zum 21:26.
Getragen von den Fans und mit einem überragenden Felix Wernlein zwischen den Pfosten kämpfte sich der MTV trotz vieler fraglicher Entscheidungen zurück ins Spiel. Zehn Minuten vor dem Ende wurde Maurice Nolte rüde abgeräumt – die dafür fällige Bestrafung blieb aus. Der Frust darüber entlud sich bei Lux nach dem Abpfiff noch vor laufenden Kameras der Übertragung auf sportdeutschland.tv: „Ich habe das Gefühl, dass die Schiedsrichter gegen uns sind. Keinen 50:50-Pfiff zu bekommen, ist nicht in Ordnung. Das macht keinen Spaß.“
MTV: Wernlein, Ende – Nolte (9), Müller (5), Weiß (5/2 Siebenmeter), Wolf (5/4), Lippert, Mika Ritter (beide 3), Stepien, Pohl (beide 2), Labitzke, Kirchhoff (beide 1), Saars
Man of the Match
Alle Fotos: Uwe Serreck