Absoluten Herzinfarkthandball bot der MTV Großenheidorn seinen 503 Fans beim 30:29 (16:12)-Sieg gegen Eintracht Baunatal. Thiemo Labitzke, den die Zuschauer an seinem 27. Geburtstag zum „man oft the match“ wählten, war hinterher trotzdem zu Scherzen aufgelegt: „Ich habe schon verrücktere Geburtstage erlebt.“ In einer der entscheidenden Szenen war er mittendrin. 30 Sekunden vor Schluss gab es bei angezeigtem passiven Spiel nochmal Freiwurf. Labitzke täuschte den Wurf an, tippte den Ball und bekam einen technischen Fehler abgepfiffen. „Die pfeifen zweimal, aber ich habe keine Ahnung warum“, wunderte er sich.
Nachdem die Seeprovinzler immer in Führung lagen, hatte Baunatal plötzlich die Chance, den Punkt zu klauen. Die Abwehr stemmte sich aber mit Leidenschaft gegen die Angriffsbemühungen der Hessen rettete den wichtigen Sieg. „Die Jungs haben füreinander und miteinander gekämpft. Ich denke am Ende haben wir verdient gewonnen“, sagte Trainer Stephan Lux.
Labitzke wusste bei dem sich die Mannschaft zu bedanken hatte: „Fiffi hat uns heute den Allerwertesten gerettet.“ Torhüter Felix Wernlein erwischte einen Sahnetag und entschärfte in der zweiten Hälfte allein vier Tempogegenstöße. Am Ende einer guten ersten Hälfte nutzte der MTV die erste Schwächephase der Gäste, um mit einem Polster in die Pause zu gehen.
Nachdem Maximilian Kirchhoff in der 39. Minute völlig frei das 23:18 verpasste, wurde das Spiel zur Nervenschlacht. „Es ging hoch und runter“, kommentierte Labitzke trocken. Die Fehler häuften sich, auf beiden Seiten rückten die Keeper in den Mittelpunkt und Wernlein wurde zum Titan. Ganz wichtig auch die Blaue Wand, die die Mannschaft 60 Minuten mit ihrer Unterstützung trug.
MTV: Wernlein, Ende – Nolte (6 Tore), Wolf (6/6 Siebenmeter), Müller (4), Weiß (4/2), Labitzke, Mika Ritter, Luca Ritter, Lippert (alle 2), Bormann, Kirchhoff (beide 1), Pohl, Kaellner, Stepien, Saars.
Fotos: Uwe Serreck