Der MTV Großenheidorn hat das erste von sechs Endspielen im Titelrennen der Oberliga für sich entschieden. Nach einem wahren Torfestival siegte die Mannschaft 43:30 (22:18) beim Lehrter SV. Schon zur Halbzeit waren die Fans der blauen Wand in Partylaune. Das lag allerdings nur zum Teil an der Führung ihrer Jungs. Es machte das Ergebnis aus Schaumburg die Runde, wo Burgwedel überraschend mit 19:20 patzte, was dem MTV die Rückkehr an die Tabellenspitze ebnete.
Trainer Stephan Lux war sehr zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft: „Gerade zuhause ist Lehrte immer heiß. Insofern ist es nicht leicht hier zu bestehen. Aber ich denke, wir haben insgesamt verdient gewonnen.“
Die Zuschauer in der rappelvollen Halle sahen ein attraktives Spiel, weil beide Teams „Handball spielen und laufen wollten“, wie es der MTV-Trainer formulierte. So ging es hin und her und der Hallensprecher kam phasenweise kaum mit der Ansage der Tore hinterher. Heidorn ging durch Marcell Hegyi mit 5:3 (6.) in Führung, beim 8:8 (11.) war Lehrte wieder gleichauf und lag dann sogar 14:13 vorn. Es blieb die einzige Führung, denn mit einem 5:0-Lauf zogen die Seeprovinzler das Spiel auf ihre Seite und gaben diesen Vorsprung nicht mehr her.
„Maurice Nolte und Julius Bausch haben viel Betrieb gemacht und unsere Außen nahezu perfekt getroffen“, lobte Lux. Seine Sieben kam nach der Pause mit noch mehr Tempo aus der Kabine, um Lehrte gar nicht erst zurück in die Partie zu lassen. Wieder waren es Bastian Weiß und Jakob Appel, die mit ihren Treffern auf 27:19 (35.) erhöhten. Weil es in der Folge etliche Zeitstrafen hagelte – für den Geschmack von Lux zu viele – und Mika Ritter nach seiner dritten in der 42. Minute die Rote Karte sah, schmolz die Führung auf 33:30 (47.). In Gefahr geriet der Sieg aber nicht mehr. „Wir konnten immer nachlegen“, sagte Lux. Beim 38:32 (52.) war die Messe gelesen.
Das Ergebnis aus Schaumburg beurteilte der Coach nüchtern: „Es hat sich ja nichts geändert. Es gibt noch viele Unwägbarkeiten und die nächste schwierige Aufgabe heißt am Samstag Fallersleben.“
MTV: Wagner, Wernlein; Weiß (11/1), Bausch (10/1), Appel (8), Nolte (6), Luca Ritter (3), Lippert, Hegyi (beide 2), Mika Ritter (1), Bretz, Pohl, Müller (4), Saars.
Foto: Uwe Serreck (Archiv)