Wechselbad der Gefühle in Cloppenburg

Nach einem Wechselbad der Gefühle verlor der MTV Großenheidorn das Hinspiel der Relegation beim TV Cloppenburg mit 33:34 (11:16), hält aber trotzdem alle Trümpfe, um am nächsten Samstag den Aufstieg zu schaffen.

Trainer Stephan Lux sprach von einem schwierigen Spiel, Cloppenburg versuchte dem variablen Tempospiel des MTV mit Härte zu begegnen. „Das war für meinen Geschmack oft über der Grenze“, sagte Lux. Die Schiedsrichter bestraften das konsequent und zogen nach elf Minuten das erste Mal Rot. Bastian Weiß verwandelte den fälligen Siebenmeter zum 6:5, doch danach verlor der MTV den Faden. „Es kam ein Riesendruck vom Publikum und wir hatten die deutlich schlechtere Torhüterleistung. Das macht es mental schwierig“, erklärte der MTV-Coach. Weil auch Pech dazukam und viele Abpraller bei ihrem Kreisläufer landeten, zog Cloppenburg auf 16:8 (27.) davon und der Heidorner Traum von der 3. Liga schien früh zu platzen. Den zweiten Platzverweis Sekunden zuvor nutzte der MTV zumindest noch zu drei Treffern.

Überraschend bot Großenheidorn die Neuzugänge Thiemo Labitzke und Joel Wolf auf. Möglich machte es das Regelwerk, das für Vertragsspieler, die nach dem 30. April wechseln, lediglich eine Sperre von vier Wochen vorsieht.

Auch die Neuen konnten dem Heidorner Spiel verständlicherweise wenig Impulse geben und als Marcell Hegyi nach seiner dritten Zeitstrafe raus war, wurde es nicht einfacher. Cloppenburg erhöhte auf 26:18 (42.) und die Hoffnung bei den 50 Heidorner Fans tendierte gen Null. „Auf einer Skala von null bis zehn war mein Verzweiflungsfaktor bei 10,8“, brachte Berti Salzwedel vom Arbeitskreis die Stimmungslage auf den Punkt. Lux nahm die Auszeit: „Man kann in dieser Situation nur an die Spieler appellieren“, verriet der Coach. Jetzt klappte, was bis lang schief ging. Die Abwehr erzwang Ballgewinne und Jakob Appel sowie Bastian Weiß verkürzten auf 26:30 (50.). Kleiner wurde der Abstand zunächst nicht, doch „die Jungs haben dran geglaubt“, sagte Lux.

In der Schlussminute verkürzte Appel auf 33:34 und nach dem nächsten Ballgewinn war er im Gegenstoß auf dem Weg zum Ausgleich, wurde 25 Sekunden vor Schluss aber brutal abgeräumt. Die Schiedsrichter zückten folgerichtig die blaue Karte gegen Bence Lugosi. Ärgerlich, dass Weiß per Siebenmeter (der insgesamt vierte, der nicht ins Tor ging) den Ausgleich verpasste.

„In Cloppenburg gut verkaufen und dann im Rückspiel ein Feuerwerk zünden“, hatte Mathias Haase vom Arbeitskreis im Vorfeld gesagt. Der Weg dafür ist bereitet.

MTV: Wernlein, Wagner; Weiß (15/3), Bausch (6), Appel, Nolte (beide 4), Mika Ritter (2), Bretz, Labitzke (beide 1), Pohl, Hegyi, Luca Ritter, Müller, Wolf.

Foto: Uwe Serreck (Archiv)

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