Dramatik pur erlebten 350 Fans des MTV Großenheidorn in der Meerfestung beim 30:30 (17:15) im Kellerduell gegen LIT 1912 II. Am Ende überwog jedoch die pure Enttäuschung. „Wir müssen das Spiel eigentlich gewinnen. Es fühlt sich jetzt an wie ein verlorener Punkt. Letztlich müssen wir sogar froh sein, dass es uns nicht völlig aus der Hand gleitet“, sagte Trainer Stephan Lux. Tatsächlich verhinderte Torhüter Felix Wernlein mit seiner Parade 30 Sekunden vor dem Abpfiff, dass der Spielverlauf auf den Kopf gestellt wurde.
Der Reihe nach: Nach nervösem Beginn dauerte es fast zehn Minuten bis der MTV nach 2:4-Rückstand ins den Rhythmus kam. Joel Wolf traf nach einem Ballgewinn zum 7:5 (12.) und die Stimmung auf den Rängen explodierte das erste Mal. In der Folge hatte der MTV immer die Nase vorn und gefühlt alles im Griff. Allein weiter absetzen konnte sich die Gastgeber in einer auch von viel Krampf – Abstiegskampf lässt grüßen – geprägten Begegnung nicht. Wichtig: auch zur Pause hatte der knappe Vorsprung Bestand.
Die Heidorner erhöhten nach Wiederanpfiff durch Luca Ritter auf 19:16 (34.), doch die Gäste blieben dran und glichen wieder zum 24:24 (48.) und 28:28 (55.) aus. Der MTV hatte jedoch immer wieder die richtige Antwort und zweieinhalb Minuten vor dem Ende beim Stand von 30:29 einen kleinen Matchball.
Nach einem Foul an Joel Wolf hätte LIT-Spieler Eimantas Grimuta die Blaue Karte sehen müssen, kam aber mit zwei Minuten davon. Wolf beschwerte sich und flog ebenfalls. Viel bitterer: Bastian Weiß vergab den fälligen Siebenmeter und LIT rettete den glücklichen Punkt. „Wenn der Wurf von Basti drin ist, gewinnen wir das Spiel“, ärgerte sich Lux.
Nach der Pressekonferenz wirkte er schon wieder gefasst: „Wir haben wieder die Abstiegsplätze verlassen, wenn das am Ende so ist, hätten wir unser Ziel erreicht. Insofern kann der Punkt am Ende noch Gold Wert sein.“
MTV: Wernlein, Ende – Nolte (7 Tore), Wolf (5), Weiß (4/1 Siebenmeter), Luca Ritter, Müller (beide 3), Lippert (4), Mika Ritter, Kirchhoff (alle 2), Labitzke, Buhre (beide 1), Saars, Pohl.
Man of the Match
Fotos: MTV Großenheidorn