Die Enttäuschung beim MTV Großenheidorn über die Unterbrechung der Saison in der Oberliga ist groß. Die Mannschaft hatte dem Derby am 11. Dezember gegen die HSG Schaumburg Nord entgegengefiebert. Es sollte ein Handballfest werden, das jetzt auf unbestimmte Zeit verschoben ist. Verständnis bringen weder Trainer noch der Arbeitskreis Handball auf. „Uns fehlen die Einnahmen aus der Kantine und vor allem haben wir ein Leistungsversprechen gegenüber unseren Sponsoren,“ sagt Sprecher Bertrand Salzwedel. Es werden viele Gespräche mit den Unterstützern nötig sein, zumal die Kosten in Form von Aufwandsentschädigungen für die Spieler weiterlaufen. „Wir werden weiter trainieren“, betont Trainer Stephan Lux. Das ist alternativlos, um für den Restart vorbereitet zu sein, und war übrigens auch Appell des Handballverbandes Niedersachsen. Die Logik erschließt sich nicht nur dem Coach nicht.
Die Entscheidung zum Abbruch fiel auf mehrheitlichen Wunsch der Vereine nach einer Videokonferenz am vergangenen Montag. Die war laut MTV-Vorstand Mathias Haase „schlecht vorbereitet“ und verlief entsprechend unorganisiert. Es gab eine Mehrheit für die Unterbrechung, wenngleich es sich nicht erschließt, warum der Verband – seine Aufgabe ist doch die Organisation des Spielbetriebes – nicht den Spielraum der politischen Vorgaben nutzt. „Wir haben doch alles getan. Wir sind alle doppelt geimpft, testen uns ohnehin regelmäßig. Und jetzt werden wir trotzdem bestraft“, sagt Lux. Dazu gibt es Fragen wie: Warum darf die B- und C-Jugend (die Altersstufen mit der höchsten Inzidenz) weiterspielen, wann sollen die ausgefallenen Spiele nachgeholt werden? Gesundheit steht zweifellos an erster Stelle, doch dem Sport wird einmal mehr die Perspektive genommen. Es sollte laut Salzwedel allerdings darum gehen, alle Aspekte miteinander zu verbinden.
Foto: Uwe Serreck (Archiv)