Herber Rückschlag im Aufstiegsrennen

Der MTV Großenheidorn hat die Chance auf den Sprung in die 3. Liga praktisch verspielt. Die Seeprovinzler verloren das Gipfeltreffen gegen Handball Hannover Burgwedel mit 34:37 (13:15) und müssen jetzt in den verbleibenden drei Spielen auf zwei Patzer des Konkurrenten hoffen. Daran glauben tut wohl niemand mehr. Die Spieler winkten nach dem Abpfiff tapfer in die Fankurve, während wenige Meter daneben die Gäste feierten. Bitterer kann sich eine Niederlage kaum anfühlen. Trainer Stephan Lux wirkte dennoch gefasst: „Ein verdienter Sieg von Burgwedel. Egal, was wir auch versuchen, wir bekommen den siebten Feldspieler in der zweiten Halbzeit nicht gelöst.“

Trotz der Niederlage gewann die Mannschaft mit einem leidenschaftlichen Auftritt Sympathien. Der Trainer durfte hinterher Glückwünsche von etlichen Fans zu einem „tollen Spiel“ entgegennehmen. Obwohl es niemanden trösten wird: Das Spiel war Werbung für den Handball. Außer den Fans in der Halle und beim Public Viewing verfolgten insgesamt 1000 Zuschauer das Spitzenduell. „Rekord“, freute sich Peter Eickmeier vom Arbeitskreis.

Gänsehautstimmung schon lange vor dem Anpfiff. Die Blaue Wand feuerte ihre Jungs 60 Minuten bedingungslos, konnte aber auch nicht verhindern, dass der Start mit 0:4 in die Hose ging. Erst nach acht Minuten gelang Marcell Hegyi das erlösende erste Tor. Dank ihrer Abwehr fanden die Heidorner endlich ins Spiel. Obwohl es im Angriff viele technische Fehler gab, verkürzte Arne Müller auf 8:9 (21.). Der dreimal mögliche Ausgleich gelang nicht, stattdessen ging es mit 13:15 in die Pause.

Nach Wiederanpfiff verkürzte Julius Bausch zwar auf 17:18 (37.), doch dichter kam der MTV nie heran. Die letzte Möglichkeit zur Wende gab es eine Viertelstunde vor Schluss, als Luca Ritter zum 23:25 traf. Wie so oft im Spiel verpuffte auch dieses Momentum und die Gäste setzten sich wieder 31:25 (51.) ab. „Immer, wenn es eng wurde, haben sie ihre Erfahrung ausgespielt“, gab Lux zu. Seine Mannschaft kämpfte weiter und kam nochmal 29:32 (54.) heran, mehr ging aber nicht. „Man muss einordnen, wo wir herkommen. Natürlich will man so ein Spiel gewinnen. Aber es ist wie im Leben kein Wunschkonzert“, sagte Lux.

MTV: Wagner, Wernlein; Weiß (9/4), Nolte (7), Appel, Bausch (beide 5), Müller (4), Hegyi (3), Luca Ritter (1), Mika Ritter, Bretz, Pohl, Lippert, Cohrs.

Fotos: Uwe Serreck (Archiv)

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